Klares Wasser ohne Chemie: So funktioniert die natürliche Wasseraufbereitung
- P L
- 12. Feb.
- 3 Min. Lesezeit

Ein klarer, sauberer Teich oder Pool ist der Traum vieler Gartenbesitzer. Doch herkömmliche Methoden zur Wasseraufbereitung setzen häufig auf chemische Zusätze wie Chlor oder Algizide. Dabei gibt es natürliche Alternativen, die ganz ohne Chemie auskommen und dennoch für ein gesundes und klares Wasser sorgen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie natürliche Wasseraufbereitung funktioniert und welche Methoden besonders effektiv sind.
1. Natürliche Filterung durch Pflanzen
Eine der effektivsten Methoden zur natürlichen Wasserreinigung ist der Einsatz von Wasserpflanzen. Spezielle Pflanzen wie Unterwasserpflanzen und Röhricht nehmen überschüssige Nährstoffe aus dem Wasser auf und verhindern so das Algenwachstum. Gleichzeitig bieten sie Lebensraum für Mikroorganismen, die organische Stoffe abbauen und das Wasser klären. Besonders in sogenannten Pflanzenklärbecken oder in separaten Regenerationszonen eines Naturpools entfalten diese Pflanzen ihre volle Wirkung. Sie entziehen dem Wasser Phosphor und Stickstoffverbindungen, die sonst Algenblüten fördern würden. Zudem fördern sie eine gesunde Sauerstoffversorgung des Wassers, was für das gesamte Ökosystem von großer Bedeutung ist.
2. Biologische Filtersysteme

Neben Pflanzen spielen auch biologische Filtersysteme eine wichtige Rolle. Diese Systeme bestehen aus speziellen Filtermaterialien, in denen sich nützliche Bakterien ansiedeln. Diese Mikroorganismen zersetzen Schadstoffe wie Ammonium oder Nitrat und tragen so zur Wasserreinigung bei. Ein biologischer Filter kann beispielsweise aus speziellen Mineralstoffen oder Bio-Filtermatten bestehen. Diese Materialien bieten eine große Oberfläche für Bakterienkolonien, die Schadstoffe abbauen und das biologische Gleichgewicht im Wasser stabil halten. Zudem fördern biologische Filter eine effiziente Nährstoffverwertung, sodass weniger Rückstände im Wasser verbleiben. Regelmäßige Wartung, wie das gelegentliche Durchspülen oder die Entfernung von Ablagerungen, sorgt dafür, dass diese Filter langfristig effektiv arbeiten.
3. Mechanische Filterung
Eine zusätzliche Möglichkeit zur natürlichen Wasseraufbereitung ist die mechanische Filterung. Dabei werden grobe Schmutzpartikel wie Blätter, Insekten oder Schlamm durch einen Skimmer oder einen Feinfilter entfernt. Dies verhindert, dass sich organisches Material am Boden absetzt und dort zersetzt wird, was das Algenwachstum fördern könnte. Besonders in natürlichen Schwimmteichen ist es wichtig, eine Kombination aus mechanischer Filterung und biologischer Reinigung zu nutzen, um eine dauerhaft hohe Wasserqualität zu gewährleisten. Mechanische Filter wie Trommelfilter oder Siebfilter können den Reinigungsaufwand minimieren und verhindern, dass sich größere Verunreinigungen im Wasser ansammeln. Eine regelmäßige Reinigung dieser Filter ist notwendig, um die Effizienz aufrechtzuerhalten.
4. Der richtige Wasserkreislauf

Eine stetige Bewegung des Wassers ist ein weiterer Baustein in der natürlichen Wasseraufbereitung. Durch eine Umwälzpumpe oder einen Bachlauf wird das Wasser mit Sauerstoff angereichert, was die Vermehrung nützlicher Mikroorganismen fördert. Zudem wird verhindert, dass sich Schmutzpartikel am Boden ablagern. Durch die Wasserzirkulation werden organische Partikel gezielt der biologischen und mechanischen Filtration zugeführt.
5. UV-Licht gegen Keime und Algen
Der Einsatz von UV-Licht zur Wasseraufbereitung ist umstritten. Zwar tötet ultraviolettes Licht Algensporen, Bakterien und Keime ab und sorgt für klares Wasser, doch es eliminiert auch sämtliche Mikroorganismen, die für die natürliche Wasserfiltration essenziell sind. Dadurch wird das biologische Gleichgewicht im Teich gestört, da nützliche Bakterien und Mikroorganismen, die organische Stoffe abbauen, ebenfalls abgetötet werden. Eine natürliche, biologische Wasseraufbereitung setzt darauf, ein stabiles Ökosystem mit Mikroorganismen und Pflanzen zu schaffen, sodass der Einsatz von UV-Klärern nicht mit diesem Ansatz vereinbar ist.
6. Natürliche Schlammentfernung durch Mikroorganismen
Schlammbildung ist in den Regenerationszonen mit Pflanzen normal, im Schwimmbereich wird diese durch die regelmäßige Bodenreinigung verhindert. Im Regenerationsbereich sollte einmal im zeitigen Frühjahr der Bodenschlamm des Vorjahres abgesaugt werden. Auf die Zufuhr gezüchteter Bakterienstämme zum Abbau des Bodenschlamms kann somit verzichtet werden.
Es geht auch auf ganz natürlich: Klares Wasser ohne Chemie

Die natürliche Wasseraufbereitung bietet eine umweltfreundliche Alternative zu chemischen Reinigungsmethoden. Durch den Einsatz von Pflanzen, biologischen Filtern, mechanischer Filterung, Wasserkreisläufen und natürlicher Mikroorganismen kann das Wasser dauerhaft klar und gesund gehalten werden. So wird nicht nur die Umwelt geschont, sondern auch ein harmonisches Ökosystem im eigenen Garten geschaffen.
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